Die Ursprungsregion der Bratwurst entscheidet über den Inhalt, die Gewürze, die Größe und das verwendete Darmmaterial. Dabei hat jede Region ihre Eigenheiten und Spezialitäten. Kenner können die Fränkische von der Thüringer oder Nürnberger Bratwurst unterscheiden. Im folgenden Artikel wollen wir Ihnen die unterschiedlichen Zutaten der einzelnen Bratwurstarten näher bringen. Da die Zutaten über den Geschmack entscheiden, ist Wurst nicht Wurst.

Thüringer Bratwurst

Die Thüringer Bratwurst ist der Klassiker unter den Würsten. Die bekannte Thüringer wurde bereits 1404 das erste Mal urkundlich erwähnt. Mit einer Länge von 15 – 20 Zentimetern kommt diese Bratwurst im Naturdarm zum Käufer. Sie besteht aus Schweinfleisch, Schwarte und den Gewürzen Salz, Pfeffer, Majoran und Knoblauch. In bestimmten Thüringer Regionen wird auch ein Hauch Kümmel hinzugefügt. Die Thüringer Bratwurst ist mittelfein und wird im Handel sowohl gebrüht als auch frisch angeboten.

Nürnberger Bratwurst

Die wohlbekannten kleinen Würstchen sind vor allem bei Kindern beliebt. Die Nürnberger weist eine Länge von 7 – 9 Zentimetern auf. Diese Bratwurst wird aus Schweinefleisch, Speck und einer speziellen Majoranmischung hergestellt und im Naturdarm angeboten. Auch hier ist die urkundliche Ersterwähnung aus dem Jahre 1462 nachgewiesen.

Fränkische Bratwurst

Der sogenannte große Bruder der Nürnberger Bratwurst ist je nach Region 10 – 20 Zentimeter lang. Die relativ grobe Fränkische Bratwurst wird ebenfalls im Naturdarm angeboten. Neben der typischen Majoranwürze kommen weitere klassische Gewürze, wie Pfeffer, Piment oder Muskat zum Einsatz. Durch den Größenvorteil ist die Fränkische Bratwurst saftiger als die kleinere Nürnberger.

Pfälzer Bratwurst

Die Pfälzer Bratwurst besteht ebenfalls aus Schweinefleisch und Schwarte und wird im Naturdarm angeboten. Diese recht grobe Bratwurst wird mit Salz, Pfeffer, Koriander, Muskat und Knoblauch gewürzt. Die Pfälzer Bratwurst ist mit rund 15 Zentimetern im Mittelfeld anzusiedeln. Mit einem Durchmesser von rund 3 Zentimetern fällt die Pfälzer aber recht dick aus.

Rote Wurst

Die häufig nur als Rote bezeichnete Bratwurst ist besonders in Schwaben sehr beliebt. Durch ihr sehr feines Brät ähnelt die aus Schweinefleisch und Speck hergestellte Rote mehr einer Bockwurst. Die typische rote Farbe rührt von dem verwendeten Nitritpökelsalz her. Vor dem Grillen muss die Wurst kreuzweise eingeschnitten werden, damit die empfindliche Wurst nicht platzt.

Coburger Bratwurst

Die Coburger Bratwurst ist eine Besonderheit. Sie muss mindestens 25 Prozent Kalb- oder Rindfleisch enhalten und darf als einzige Wurst in Deutschland mit rohen Eiern gebunden werden. Das Brät der Coburger ist grob und wird im Naturdarm, der zusätzlich mit einer Fettschicht eingestrichen ist, verkauft. Durch die einzigartige Würzmischung aus Salz, Pfeffer, Muskat und Zitrone schmeckt die Coburger unverwechselbar.

Wollwurst

Diese bayrische Spezialität wird aus Kalbs- oder Jungrindfleisch, Schweinefleisch und Speck hergestellt. Das Besondere an dieser Wurst ist die fehlende Haut. Gewürzt wird die Wollwurst mit Kochsalz, Pfeffer, Ingwer, Kardamom und Zitrone. Bevor diese Bratwurst auf den Grill darf, muss sie in Milch eingetaucht werden. Dadurch bleibt die Saftigkeit der Wollwurst erhalten.

Tofuwürstchen

Für alle Fleischabstinenzler ist die Tofubratwurst zu empfehlen. Aus Soja, Sonnenblumenöl und den typischen Bratwurstgewürzen wird die fleischlose Alternative hergestellt. Sie kann genauso wie eine echte Bratwurst auf dem Grill zubereitet werden.

Der Senf gehört dazu

Im Senf steckt der Pflanzenstoff Sinigrin, welcher die Fettverdauung verbessert, indem er in der Leber die Produktion von Gallensaft ankurbelt. Daneben enthält der Senf ätherische Öle, die die Verdauung fördern.

Kein Wunder also, dass zur Bratwurst klassischerweise Senf gereicht wird.